(Eine recht trockene Info Ausstellung von der Links Jugend Solid)
„90 Jahre Blutmai 1929 – Geschichte und Aktualität“
Die Tage vom 1. bis 3. Mai 1929 gingen als Blutmai in die Geschichte ein. Als sich der Berliner Polizeipräsident Karl Zörgiebel (SPD) damals weigerte das seit Ende 1928 bestehende Demonstrationsverbot für die 1. Mai Kundgebungen aufzuheben, rief die KPD zu Massendemonstrationen auf. Brutal ging die Polizei gegen die Aktionen vor, die insbesondere im Wedding, in Neukölln und Mitte stattfanden. Es kam zu blutigen Straßenkämpfen, deren Bilanz über 30 Tote, über 160 Verletzte und etwa 1500 Verhaftungen waren. Mittels Falschmeldungen legitimierte der Staatsapparat sein Vorgehen, politische Maßnahmen gegen linke Gruppen folgten schnell. Die Ereignisse verschärften die Konfrontation zwischen SPD und KPD, die NSDAP profitierte.
Dieses Stück Stadtteilgeschichte hat eine überregionale Dimension. Wenig in das öffentliche Geschichtsbewusstsein eingegangen, hatten die Ereignisse beträchtliche Konsequenzen für die Weimarer Republik als solche.
Wir bemühen uns auf Basis der gegebenen Fakten eine historische Analyse der Ereignisse vorzunehmen und einen Bogen zur gesellschaftlichen Aktualität, insbesondere zur derzeitigen Verschärfung der Polizeigesetze, zu spannen. Die derzeitige Militarisierung der Polizei verdeutlicht die voranschreitende Formierung eines autoritären Staates, in dem Freiheitsrechte sukzessive abgebaut werden.
(Das SUW steht keiner Partei nahe, die Ausstellung ist von der Linken/ Linksjugend organisiert)